Sprachförderung oder Logopädie
Wenn Eltern Auffälligkeiten in der Sprachentwicklung ihres Kindes feststellen, sollten sie sich nicht verrückt machen lassen, sondern in Ruhe die Entwicklung des Kindes mit dem Kinderarzt besprechen, der auch im Verdachtsfall zum Logopäden weiter verweisen kann. Es gibt viele Gründe, warum die Sprachentwicklung eines Kindes auffällig sein kann, ohne dass direkt eine Sprachstörung vorliegt. Häufig reicht es, die "sprachschwachen" Kinder besonders zu fördern. Dies geschieht beispielsweise durch spielerische Sprachförderprogramme im Kindergarten. Kinder mit Sprachstörungen (z.B. Lispeln, Stottern usw.) brauchen dagegen logopädische Therapie. Eine allgemeine Sprachförderung kann ihnen nicht helfen. Die Behandlung verläuft spielerisch und ist an die Symptome, an das Alter des Kindes und seinen Entwicklungsstand angepasst. Die Programme zur vorschulischen Sprachförderung, die für viele sprachschwache Kinder eine große Chance darstellen, können für Kinder mit einer Sprachentwicklungsstörung zur Förderfalle werden. Denn durch die Teilnahme an für alle sprachauffälligen Kinder konzipierten Fördermaßnahmen kann eine echte Sprachentwicklungsstörung nicht überwunden werden. Trotzdem werden immer wieder Kinder, die Logopädie brauchen, in eine allgemeine Sprachfördermaßnahme geschickt. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass eine differenzierte Sprachdiagnostik die Grundvoraussetzung dafür ist, dass jedes Kind mit einer sprachlichen Auffälligkeit das bekommt, was es braucht: Sprachförderung oder Logopädie. Auf der Grundlage einer sorgfältigen logopädischen Diagnostik, die bereits ab einem Alter von zwei bis drei Jahren möglich ist, kann dann jedes Instrument seine Wirkung entfalten. So kann auch gewährleistet werden, dass die neuen Sprachförderprogramme für Kinder mit Sprachstörungen nicht zu Förderfallen werden.
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